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Abbau bei Alstom betrifft auch Standort Mannheim

05/10/2010 11:02am

DPA AFX Nachrichten


MANNHEIM (dpa-AFX) - Dem Mannheimer Alstom-Standort steht ein neues
Ringen um Arbeitsplätze bevor. Ein Unternehmenssprecher bestätigte
am Dienstag Berichte, wonach Mannheim von den Abbauplänen des
Industriekonzerns betroffen ist. Um wie viele Stellen es geht, könne
man noch
nicht sagen, weil die Leitung noch nicht mit dem Betriebsrat gesprochen
habe. Das Unternehmen wolle aber "sozial verantwortlich" vorgehen.
Als Grund für die Pläne gilt eine sinkende Nachfrage nach Kraftwerken.
Betriebsratschef Udo Belz sagte: "Ich halte den Abbau in der Form für
daneben." Er empfahl, die sinkende Nachfrage über Kurzarbeit und
Altersteilzeitregelungen auszugleichen.

    Der französische Siemens-Konkurrent  will beim Turbinen-
und Kraftwerksbau weltweit 4.000 Stellen streichen, unter anderem in
Deutschland sowie in der Schweiz, den USA, Großbritannien und Ungarn.
Etwa ein Viertel der Stellen soll wegfallen, indem die Stellen von
Mitarbeitern, die in Rente gehen oder Zeitverträge haben, nicht neu
besetzt wird. In Mannheim zählt Alstom  nach Angaben
des Sprechers rund 2.500 Mitarbeiter, die vor allem Gas- und
Dampfturbinen herstellen. Insgesamt arbeiten in Deutschland 4.700
Menschen im
sogenannten Power-Bereich.

    Vermutlich müssen sich neben Mannheim noch andere der 13 deutschen
Standorte der Kraftwerkssparte auf einen Abbau einstellen. Nach
derzeitigem Stand seien es aber "wenige", sagte der Sprecher. "Wir haben
alle Power-Standorte in Deutschland überprüft, aber es werden nicht
alle betroffen sein." Standorte gibt es unter anderem in Stuttgart, im
saarländischen Bexbach und im hessischen Butzbach.

    Der Sprecher zeigte sich zuversichtlich, dass wie bei den vor fünf
Jahren geführten Gesprächen zum Abbau in Mannheim ein Ergebnis
erreicht werde. 2006 hatten sich die Tarifparteien darauf verständigt,
dass am Standort bis Ende 2010 noch 1.550 Mitarbeiter beschäftigt
sein sollten. Ursprünglich hatte der Industriekonzern fast die Hälfte
der damals 2.000 Stellen abbauen wollen. Dagegen hatte die Belegschaft
mehrere Monate lang heftig protestiert.

    Betriebsratschef Belz sagte, die Detailpläne würden erst bei einer
Sitzung des europäischen Betriebsrates am 18./19. Oktober dargelegt.
Seine Kritik am Ausmaß des Stellenabbaus begründete er damit, dass
auch bei einem Ausbau der erneuerbaren Energien Kraftwerke gebraucht
würden, die bei Wind- oder Sonnenmangel Energie lieferten. Dies würden
Gaskraftwerke sein, weil sie besonders flexibel seien. "Das heißt,
wir werden in Europa einen Boom von Gaskraftwerken haben, und dann
brauchen Sie qualifiziertes Personal", sagte er./jes/DP/edh

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