Hedgefonds Hermes unterstützt Hochtief im Kampf gegen ACS

 - In der Übernahmeschlacht um den größten
deutschen Baukonzern Hochtief  beginnt nun der Kampf der
Hedgefonds. Während sich einige der Investoren auf die Seite des
Angreifers ACS   geschlagen haben, unterstützt der
Hedgefonds Hermes die Verteidiger in Essen, wie Hermes-Manager
Hans-Christoph Hirt dem "Handelsblatt" (Montag) sagte. Dieses Verhalten
ergebe sich aus der Anlagerichtlinie des Fonds - jedenfalls wenn die
Unternehmensstrategie auf das Interesse langfristiger Investoren
ausgerichtet ist. Übernahmeversuche unterstütze Hermes nur in
Ausnahmefällen, wenn sie etwa "Synergien oder strategische Vorteile"
versprächen.

    Vergangene Woche hatte der britische Investmentfonds Centaurus
Capital Hochtief aufgefordert, die Waffen zu strecken. Die Essener
hatten
auf die Übernahme-Ankündigung von ACS mit heftigem Widerstand
reagiert. Die Belegschaft fürchtet einen starken Personalabbau.
Centaurus-Manager Patrick Bierbaum warf dem Essener Baukonzern vor, an
der Börse unter Wert gehandelt zu werden. 

    Hochtief-Unterstützer Hermes hatte in Deutschland zuletzt durch
seine Auftritte bei ThyssenKrupp  und Volkswagen 
für
Aufsehen gesorgt. Bei beiden Konzernen kritisierte die
Investmentgesellschaft vor allem Verstöße gegen Regeln der guten
Unternehmensführung,
weil Großaktionären Sonderrechte eingeräumt worden waren.

    Auf der jüngsten Hauptversammlung von Hochtief hatte Hirt
nachdrücklich auf die Unterbewertung des Konzerns an der Börse
hingewiesen.
Allein die knapp 55-prozentige Beteiligung an der australischen
Baugesellschaft Leighton entsprach über mehrere Jahre der gesamten
Hochtief-Börsenbewertung. Damit sind die einzelnen Teile von Hochtief
mehr wert sind als der Gesamtkonzern, sodass sich das Unternehmen gut
für eine feindliche Übernahme eignet./stw/wiz